WIE: 2012 IN ZANSKAR

 

2012 kam ich Ende Mai nach Zanskar und es war noch ziemlich kalt. Dieses Mal war es anders, da die Kinder mich schon kannten und wussten, was ich wollte.  Aber sie hatten nicht erwartet, was ich mitbrachte: die Kalender, für alle Teilnehmende Abzüge und etwas Geld aus den Verkäufen. Da wir im August eine Ausstellung hatten, kam ich noch ein zweites Mal im September, um ihnen Bilder davon zu zeigen, die Zeitungsberichte und einige der großen Fotos, die an den Wänden hingen. Jetzt verstanden alle, auch die, die nicht so wirklich begriffen hatten, was ich im Sinn hatte, um was es ging und realisierten den großen Erfolg, den die Kinderbilder hatten – und alle wurden sehr euphorisch. Die Rückmeldungen waren wirklich großartig, da es für die Zanskaris recht neu ist dass Menschen von außerhalb ihre Arbeit wertschätzen und auch noch Geld dafür ausgeben und die Produkte kaufen. Alle Schulkinder haben deutsche Pateneltern und deswegen ist es so wichtig, dass sie sehen, dass sie auch schon selber Geld verdienen können. Es war nicht sooo viel, aber genug um große Augen zu bekommen.

 

Nana Ziesche

 

Die Geldübergabe bescherte mir einiges Kopfzerbrechen. Der Betrag war zu groß als dass man ihn einfach in Kinderhände gibt, die sich dafür hunderte Kekse und Maggi kaufen. Es den Eltern zu geben schien auch keine gute Idee, da manche es wohl in Dinge investieren würde, woran die Kinder keine Freude hätten. So kamen wir am Ende zu dem Ergebnis, dass es das Beste wäre, wenn ich zusammen mit einem respektierten Lehrer oder dem Direktor zu der Familie ging, das Geld dem Kind in Gegenwart der Eltern übergab mit der Bemerkung, es möge sich was Schönes kaufen und den Rest für seine Ausbildung nutzen und der Lehrer übersetzte das den Eltern.

 

Die Fotografie war ähnlich wie im Vorjahr. eine Kamera ging von Hand zu Hand in Klasse 8, so dass die Kinder Bilder vom Alltag machen konnten. Da der Hauptlehrer abwesend war, konnte ich ihnen auch eine tägliche Fotostunde gaben, was sehr nett war. Wir starteten ein Projekt mit Bildern und Beschreibungen ihrer Spiele. Da ich diese nicht kenne ist es immer eine große Herausforderung, diese auf englisch zu erklären.

 

Die Fotoklasse aus dem Internat, bestehend aus 6 Kindern, ging weiter, obwohl 4 Kinder nicht mehr da waren und durch anderen ersetzt wurden. Wir haben wieder Fotoausflüge gemacht, aber durch das Einkommen durch die Kalender konnten wir ein Auto mieten, welches uns zu entfernteren Orten brachte. Wir nahmen auch noch weitere Kinder mit, die in das Auto passten. So bekamen sie neben der Fotografie auch noch mehr Wissen über Orte in ihrer Heimat. Die Fotografie war ähnlich wie im Vorjahr nur dass die Kinder besser wussten, wie Kameras funktionierten und was für Fotos ich haben wollte – und so schien mir, dass die Qualität auch besser wurde. Wir versuchen immer zwei Aspekten gerecht zu werden: Ernsthaftigkeit und guten Ergebnissen, aber auch Spaß und Kreativität, die einem Fotografie bietet.

 

Nana Ziesche